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You're hired: So nutzt du Clubhouse für deinen Alltag im Recruiting 

Bild von Julian Luz Julian Luz 5. Februar 2021 10 Minuten Lesedauer
Viele Streichhölzer, die wild übereinander liegen.

„It’s gettin‘ hot in here“ – Recruiting auf Clubhouse? 

Als ich von Clubhouse hörte, dachte ich mir aus Recruiter-Sicht ziemlich bald: Mit dieser digitalen App, könnte man richtig guten Unfug anstellen! Die Betonung liegt bewusst auf "Unfug":  Eigentlich ist das Ausschau halten nach geeigneten Mitarbeiter*innen keineswegs ein Verbrechen. Im Falle von Clubhouse, wo die App-Nutzung nur zu privaten und nicht zu geschäftlichen Zwecken gestattet ist, musste ich selbst kurz darüber nachdenken. Auf der anderen Seite: Der Kern der Mitarbeiterakquise liegt im Kennenlernen der Interessenten. Und wie kann ich neue Menschen am besten kennenlernen? Richtig - in einem Gespräch. Da man auf Clubhouse wunderbar Gespräche führen (oder Anderen auch nur dabei zuhören) kann, gehen wir jetzt einfach mal weiter im Text. 

Beim Recruiting kommt es auf die Strategie an

„Ohne Fleiß kein Preis“ oder wie der Gründerpionier Steve Jobs schon damals treffend gesagt hat „Das Geheimnis meines Erfolgs ist, dass wir außergewöhnliche Strecken gegangen sind, um die besten Leute der Welt einzustellen.“ Clubhouse ist höchstwahrscheinlich eine dieser außergewöhnlichen Strecken und kann ein richtiger Dauerbrenner werden. Aber Vorsicht, arbeite niemals ohne eine gut überlegte Strategie und einem gut ausgefeilten Konzept. Hier vier Tipps, um einen deinen Clubhouse-Recruiting-Alltag zu erleichtern:

Finde deine Zielgruppe und die richtigen Räume

Im ersten Schritt gilt es deinen Suchbereich zu verkleinern, um nicht blind die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Also stell dir die Frage: In welchen Räumen treffe ich meine potienziellen Kandidat*innen? Du kennst sicherlich das Profil deiner  Zielgruppe gut und kannst daher auf drei Arten auf Räume stoßen, in denen Talks mit für dich interessanten Personen stattfinden: 

1. Über empfohlene Personen
Du siehst auf Clubhouse Räume, in denen sich die Leute befinden, denen du folgst. Ergo: Je mehr Leuten du folgst, desto mehr Talks bekommst du auf deiner Startseite angezeigt. Der Clou hierbei ist allerdings, klug zu selektieren und zu überlegen, welchen Personen du folgen musst, um auf Räume mit interessanten Teilnehmer*innen zu stoßen. Klicke auf die Lupe oben links, um zur "Explore"-Seite zu gelangen, der Suche innerhalb der App. Im oberen Bereich werden dir Profile von anderen Nutzer*innen vorgeschlagen, die in deinem Follower*innenkreis oder allgemein auf Clubhouse sehr beliebt sind. Hier kannst du auch spezifisch nach Personen suchen, die in deiner Bewerber*innen-Zielgruppe beliebt sind. Wenn du einer Person folgst, kannst du die Glocke in ihrem Profil anklicken und einstellen, wie oft du Neuigkeiten zu deren Aktivität auf Clubhouse erhalten möchtest.

2. Über Clubs
In deinem Explore Feed siehst du im unteren Bereich auch Clubs angezeigt, die deinen gewählten Interessen entsprechen. Clubs sind vergleichbar mit Facebook-Gruppen, in denen Personen mit Gemeinsamkeiten zusammenfinden können. Clubs können dich nicht nur zu interessanten Kandidat*innen führen, sondern auch zu weiteren Räumen.

3. Über deinen Kalender
Dein Kalender (per Tap auf das Symbol oben in der App) bildet einen Überblick über stattfindende Räume von Personen und Clubs denen du folgst.  Aber du kannst auch einen Blick außerhalb deines Empfehlungshorizonts werfen: Wähle oben in der Titelleiste "All Upcoming ”, um weitere Veranstaltungen zu sehen.

Als Zuhörer*in im Publikum sitzen

Der Titel eines Raumes gibt dir meistens eine ganz gute Vorstellung dessen, was dich dort thematisch erwartet. Bevor du jedoch Lampenfieber bekommst, weil du noch nicht die passenden Worte für die Bühne zur Hand hast: Keep calm and listen! Ja, wirklich: Es gibt doch nichts Schöneres, als einfach mal unverbindlich lauschen zu können und einen ersten ungefilterten Eindruck von den Leuten im Raum zu bekommen. 

Jede Person in diesem Raum könnte deine zukünftige Mitarbeiter*in sein: Moderator*innen, die den Raum moderieren und Content after Content liefern, aber auch die Personen die sich durch Handmeldung auf die Stage holen lassen und mitdiskutieren. Das Schöne an Clubhouse ist, dass alle verschiedenen Gruppen vertreten sind. Ob Social-Media-Expert*innen, der Technologieprofi mit den gewünschten Hard Skills oder Student*innen auf der Suche nach der nächsten Herausforderung. 

Clubhouse-Insider: Ein großer Anteil der Clubhouse-Mitglieder hat unten im Profil eine Verknüpfung zu Instagram oder Twitter. Somit hast du als Recruiter*in das goldene Ticket. Du kannst tiefer in die Person einsteigen und unkompliziert einen kurzen Erstkontakt auf den weiterführenden Kanälen erreichen. 

Pitch Perfect – Nutze deine kurze Chance!

Einige Räume bieten dir als Recruiter*in sogar die Chance, deine Stellenanzeigen und dein Unternehmen in zwei bis drei Minuten zu präsentieren. Ein Boost für dein Employer Branding. In diesem Fall liegt es an dir, im kurzen Pitch dein Publikum zu überzeugen und bei Interesse zur Kontaktaufnahme mit dir aufzufordern. Hierbei sollte aber die Punkte „richtiges Verkaufen“ und „richtige Kommunikation“ besonders berücksichtigt werden. Mach dir im Vorhinein einen strukturieren Plan. Wie kannst du in wenigen Sätzen euren Unique Selling Point verdeutlichen?
Nicht vergessen: Da man auf Clubhouse nicht miteinander chatten kann, solltest du in deiner Profil-Bio unbedingt angeben, über welche Wege man dich kontaktieren kann, z.B. durch Nennung deines Namens auf LinkedIn.

Teamwork – mach dein Ding im Team!

Showtime, Baby! Wie wäre es mit deinen eigenen Raum? Noch besser, EUREM eigenen Raum. Du könntest auch deine liebsten Kolleg*innen schnappen und einen Raum öffnen, indem ihr über euren Alltag auf der Arbeit plaudert. Du entscheidest: Wer darf auf die Stage? Wie sieht deine Content-Dichte aus? Wohin sollen die Gespräche führen? Was ist das Thema? Die Zuhörer*innen können einiges über dein Unternehmen, den Spirit und die Werte erfahren. Aber hauptsächlich könntest du einige neue Kontakte schließen – Stichwort: Networking. Darüber hinaus könnten  Mitstreiter*innen aus dem Fachbereich stellenspezifische Fragen beantworten und tägliche Erfahrungen erzählen. Kurz gesagt, ein weiterer toller Punkt, um dein Employer Branding und Networking auf ein neues Level zu befördern.

Happy Recruiting!

Bild von Julian Luz
Autor: Julian Luz

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